Sachbuch

Status
verfügbar
Autor:Winterhoff, Michael
Titel:Tyrannen müssen nicht sein: Warum Erziehung allein nicht reicht - Auswege
Verfasserangabe:Michael Winterhoff
Erschienen:München : Goldmann, 2010. - 240 S.
ISBN13:978-3-442-17202-3
EAN:9783442172023
Preis:9,99 Euro
Standort:Familie
Annotation:Amazon.deAls sich Ende der 60er Jahre die Erkenntnis durchzusetzen begann, dass Kinder mehr sind als psychisch nach Belieben formbare amorphe Lebewesen, hat die Misere begonnen. Seit Zucht und Ordnung als Maximen für gelungene Erziehung von Persönlichkeit und Individualität oder dergleichen abgelöst wurde, scheint eine konzeptlose Kinderaufzucht nicht mehr möglich. Voller Häme verfolgten autoritäre Traditionalisten, wie die ungezogenen Sprösslinge der Achtundsechziger ihren Eltern auf der Nase herumtanzten. Doch wer hätte gedacht, dass sich dies noch toppen lässt? Was uns Michael Winterhoff in seinem Bestseller Warum unsere Kinder Tyrannen werden vor Augen führte, hat uns eines Besseren belehrt. Ohne vergangene Zeiten zu beschönigen, ist der Bonner Kinderpsychiater zu der Erkenntnis gelangt, dass kindliche Verhaltensauffälligkeiten eher zu- als abnehmen und sich die Störungsbilder gewaltig von denen vor 20 Jahren unterscheiden. Verantwortlich macht Winterhoff dafür eine Pädagogik, die Kinder nicht mehr richtig Kind sein lasse und die hierarchischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt habe. Er arbeitet drei Arten von Beziehungsstörungen heraus, die er als Folgeerscheinungen schwer zu verkraftender gesellschaftlicher Veränderungen und einer mangelnden positiven Zukunftsweisung betrachtet: erstens die, in der schon kleine Kinder von ihren Eltern als gleichberechtigte Partner behandelt werden; zweitens jene, in der Kinder zur Kompensation von Orientierungslosigkeit und mangelnder Anerkennung dienen und drittens diejenige, in der eine symbiotische Verschmelzung stattfindet, durch die das Kind vom Erwachsenen als Teil seiner selbst betrachtet wird. Da sich viele Eltern nach der Lektüre des letzten Buches erst angeklagt und anschließend allein gelassen fühlten, hat sich Winterhoff offenbar bemüßigt gesehen, noch einmal nachzulegen. Wer sich jedoch einen praktischen Erziehungsratgeber erhofft hat, der sieht sich getäuscht. Dem Autor geht es vielmehr um eine Rekapitulation und weitere Konkretisierung seiner Thesen. Bei alledem lässt er dennoch ein erzieherisches Leitbild durchblicken, das an das heftig umstrittene Lob der Disziplin von Bernhard Bueb erinnert. Franz Klotz0

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