Sachbuch

Status
verfügbar
Autor:Kohl, Helmut
Titel:Erinnerungen: 1930 - 1982
Verfasserangabe:Helmut Kohl
Erschienen:München : Droemer Knaur, 2004. - 600 S.
ISBN13:978-3-426-27218-3
Standort:Biographien
Annotation:Amazon.de"Als ich mich bei einer CDU-Versammlung wieder einmal stürmisch einschaltete, prägte der Ludwigshafener Kreisvorsitzende den unvergesslichen Satz: "Das Wort hat der junge Herr Kohl." Dann, schicksalsergeben: "Einem bösen Hund gibt man ein Stück Brot mehr." Was dem gerade mal 17-Jährigen "aufmüpfigen Spund" 1947 recht war, ist dem heutigen Kohl nur billig. Nun ist es das köstliche Brot des Alters, das Dr. Helmut Kohl genüsslich auskostet. Altersweisheit? Wer noch Zweifel hatte, der Altkanzler weist zurecht, ist hemmungslos sentimental, bürstet ab, stellt richtig, "wie es wirklich war". Helmut Kohl wie er leibt und lebt, meldet sich zurück. Was durfte man erwarten? Die "Erinnerungen an sich selbst", wie der verhasste Spiegel süffisant überschrieb, sind nichts weniger als ein wohliges Erinnerungsbad im Spiegelsaal der Geschichte. Den Nachkriegsimpressionen folgt der (quälend lange) und bürokratisch genau referierte Aufstieg vom Studiosus zum Stadtrat bis in den Mainzer Landtag. Dabei wird überdeutlich: Vom Bade im Rhein mit seiner späteren Frau Hannelore und der Clique, die den 15-Jährigen bereits als "Leitwolf" erlebte, bis zur sattsam bekannten Belehrungssucht, mit der er revoltierende Studenten 1968 zurecht stauchte -- wir erleben die One-Man-Revivalshow eines Politikers, dem 16 Jahre Kanzlerschaft und Manager der Wiedervereinigung einen unzerstörbaren Panzer der Selbstgewissheit verliehen haben. Kohls Blick sieht niemals ab von sich selbst. Eine persönliche Tonbandmitteilung Schleyers aus der RAF-Gefangenschaft an den Freund Kohl (komplett abgedruckt), ermächtigt diesen in der Rückschau, sich zum heimlichen Mittelpunkt des Krisenstabs im deutschen Herbst 1977 zu erheben. Politische Fehler, ohnehin marginal, werden huldvoll eingestanden. Trotz der beständig im Munde geführten Behauptung, falsch Dargestelltes gerade zu rücken, erfährt man kaum wirklich Neues. Deswegen sollten auch die Erwartungen an Teil zwei der Erinnerungen, die entscheidenden Regierungsjahre ab 1982, gedämpft bleiben. Wo schon in diesem Band der langjährige Parteifreund und Steigbügelhalter Schäuble vom ansonsten so gedächtnisstarken Ex-Kanzler mit keiner Silbe gewürdigt wird, dürfte man auch in Sachen Parteispendenaffäre keine überraschende Wende erwarten. --Ravi Unger0

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