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Autor:Fried, Amelie
Titel:Schuhhaus Pallas . Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte
Verfasserangabe:Amelie Fried
Erschienen:Der HR Verlag DHV, 2008. - 4 CD - Audiobook
ISBN13:978-3-86717-245-5
Standort:SL FRIE
Schlagwort(e):Nationalsozialismus
Annotation:Im November 2004 erhielt die renommierte Journalistin Amelie Fried einen Anruf ihres Mannes aus den USA. Bei Recherchen im Leo Baeck Institut war er auf den jüdischen Verwandten Max Fried gestoßen: ein Name, mit dem Amelie Fried nichts anfangen konnte. Trotzdem begann sie zu recherchieren, als sie erfuhr, dass Max Fried in Auschwitz ermordet worden war -- und rekonstruierte so ihre eigene, unglaubliche (und unglaublicher Weise von den überlebenden Opfern verschwiegene) Familiengeschichte rund um das Ulmer Schuhhaus Pallas, die tief hineinführt in die dunkelste nationalsozialistische Vergangenheit. Eine Geschichte „von unten“, die nicht von den Parteibonzen, sondern von Nachbarn und örtlichen Polizisten bestimmt und geschrieben wurde. Der Untertitel von Frieds erschütterndem Dokument -- „Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte“ -- ist etwas missverständlich. Schuhhaus Pallas ist keine (oder zumindest doch nicht vorrangig eine) Heldengeschichte. Denn Frieds Vater scheint dem „christianisierten“, aus Österreich stammenden Großvater geraten zu haben, sich von seiner „arischen“ Frau scheiden zu lassen, um das Geschäft zu retten: eine Scheidung, die auch vollzogen wurde. Als dies nichts nutzte, bemühte man sich um einen linientreuen und überaus zwielichtigen Kompagnon, der die endgültige Schließung des Schuhgeschäfts durch die Nazis allerdings auch nicht verhindern konnte. Gerade diese Ambivalenz zwischen Widerstand aus Gerechtigkeitssinn und Anpassung aus Überlebenswillen aber macht den Reiz von Frieds gut recherchierten und durch zahlreiche Dokumente illustrierten Ausführungen aus. Ein paar Dinge stören an Schuhhaus Pallas. Dazu gehört der Versuch der Autorin, die Untaten der Nationalsozialisten, die in ihrer Abscheulichkeit für sich stehen, so zu kommentieren, als ob sie dem Leser nicht zutrauen würde, das Schreckliche auch so zu verstehen. Und dazu gehört ein Anhang, der selbst Begriffe wie „Holocaust“, „Anschluss“ oder „Vernichtungslager“ erklärt -- als würde Fried unterstellen, der Leser habe sie noch nie gehört. Aber vielleicht leben wir ja auch schon wieder in einer Zeit, wo man derlei Begriffe erläutern muss. Dann allerdings wäre Schuhhaus Pallas noch wichtiger als es nach Ansicht des Rezensenten ohnehin schon ist. -- Thomas Köster, Literaturanzeiger.de

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